Frau Ohse, können Sie den „Arbeitskreis Mädchen – Technik – Zukunft Hamburg (AK-MTZ)“ näher vorstellen?

Der Arbeitskreis Mädchen – Technik – Zukunft Hamburg setzt sich dafür ein, dass in Hamburg Bedingungen geschaffen werden, durch die die Begabungen der Mädchen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) entdeckt und gefördert werden, durch die das Vertrauen der Mädchen in ihre eigene Kompetenz und Leistungsfähigkeit im MINT-Bereich gestärkt wird und durch die ihr Interesse an MINT-Berufen nachhaltig geweckt wird.

Wir bringen unsere Anregungen in die politischen Gremien ein und arbeiten mit in der Girls’Day-Landesvertretung Hamburg (Organisation des Girls’Day, Veranstaltungen zur Berufsorientierung für Multipikator*innen) in der Redaktionsgruppe zur Erstellung der Leitlinien zur geschlechterreflektierten Pädagogik (unter der Federführung der Sozialbehörde)an der Evaluierung und Fortentwicklung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms an Veranstaltungen des Landesfrauenrats Hamburg zum Thema „Frauen in MINT“.

Was ist für Sie das Wichtigste an einer klischeefreien Berufswahl?

Es gibt für uns zwei Hauptaspekte, die an einer klischeefreien Berufswahl wichtig sind: die Menschen wählen frei von Geschlechterrollen-Vorstellungen einen Beruf, der ihren persönlichen Begabungen und Interessen entspricht. Frauen sind an der technischen Entwicklung und der Gestaltung der Gesellschaft ebenso beteiligt wie Männer.

Eine Arbeitswelt ohne Geschlechterklischees – wie sähe die für Sie aus?

Alle Menschen können sich ihren Begabungen entsprechend in die Arbeit einbringen, ihre Ideen und ihr Vorgehen werden auf gleiche Weise anerkannt und wertgeschätzt. Frauen und Männer haben gleiche Chancen in der Arbeitswelt und nehmen sie wahr. Sie werden ihren Tätigkeiten entsprechend gleich bezahlt und haben gleichermaßen Einfluss auf die Produkte und die Entscheidungen der Unternehmen. Care-Arbeit, Teilhabe und politischer Einfluss sind in der Gesellschaft gleich verteilt. Unternehmen übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft, das Wohl der Bevölkerung und der Schutz der Lebensräume wird in ihre Entscheidungen einbezogen.