07.02.2025
„Klischeefreiheit fördert Innovation und Kreativität“
Fraunhofer UMSICHT gestaltet die Energie- und Rohstoffwirtschaft aktiv mit und setzt neben den vier Forschungsschwerpunkten Carbon Management, Circular Economy, Green Hydrogen und Local Energy Systems auch einen Fokus auf Klischeefreiheit.
Können Sie das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT kurz vorstellen?
„Fraunhofer UMSICHT unterstützt Industrie und Gesellschaft beim Transfer in ein klimaneutrales und zirkuläres Wirtschaftssystem. Unsere Forschung fokussiert auf Circular Economy, Green Hydrogen, Carbon Management und Local Energy Systems.
Wir entwickeln Materialien und Verfahren für die zirkuläre Nutzung von Ressourcen und für die elektrochemische Herstellung, Nutzung und Speicherung von grünem Wasserstoff. Zudem bieten wir Lösungen für eine nachhaltige Verwendung von Kohlenstoff an und entwickeln Energiekonzepte für klimaneutrale Wohn-, Gewerbe- und Industriestandorte.
Kompetenzen in Verfahrenstechnik, Energietechnik und Materialentwicklung verbinden wir mit einem umfassenden Blick auf die Herausforderungen, denen sich Großindustrie und Mittelstand stellen. Wir beraten ganzheitlich, zeigen Handlungsoptionen auf, wägen diese ab und entwickeln die jeweils beste Lösung.“
Warum ist für Sie Klischeefreiheit in der Forschung und Wissenschaft so wichtig?
„Klischeefreiheit ist für uns aus mehreren Gründen von großer Bedeutung. Erstens fördert sie Chancengerechtigkeit, indem sie sicherstellt, dass alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sozialem Hintergrund und andere Dimensionen, die gleichen Möglichkeiten haben zur Forschung beizutragen.
Zweitens fördert Klischeefreiheit Innovation und Kreativität, da vielfältige Perspektiven und Denkansätze unkonventionelle und neue Lösungen ermöglichen. Klischeefreiheit stärkt die wissenschaftliche Objektivität und Neutralität, indem in das wissenschaftliche Arbeiten eine ganzheitlichere Mehrperspektivität eingebracht wird. Dadurch werden zum Beispiel Gender Data Gaps, wie schon aus der medizinischen Forschung bekannt, reduziert.
Darüber hinaus ermöglicht Klischeefreiheit, dass Menschen ihre Interessen und Fähigkeiten einbringen und weiterentwickeln können, ohne durch gesellschaftliche Stereotype eingeschränkt zu werden. Schließlich schaffen klischeefreie Karrierewege wertvolle Vorbilder für nachfolgende Generationen und inspirieren mehr junge Menschen, eine Karriere in der Wissenschaft in Betracht zu ziehen.“
Gibt es ein internes Leitbild, mit dem sich Ihr Haus besonders identifiziert und das besonders auf eine geschlechtersensible Sichtweise einzahlt?
„Wir gestalten eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung, in der alle willkommen sind und ihre Fähigkeiten einbringen können. Unser offenes Miteinander basiert auf Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung, sodass jede und jeder mitwirken kann. Wir schätzen die Einzigartigkeit jeder Person und schaffen ein Umfeld, in dem alle ohne Hindernisse arbeiten und sich weiterentwickeln können. Wir setzen uns für eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben und faire, erfüllende Arbeitsbedingungen für alle ein, sodass Mitarbeitende die Unterstützung und Ressourcen erhalten, die sie benötigen.
Durch eine evidenzbasierte Diversity, Equity und Inclusion Management- Strategie, konkrete, messbare Ziele sowie transparente Kommunikation und Prozesse, schaffen wir strukturelle Voraussetzungen, um individuelle Bedürfnisse und Ausgangspunkte zu berücksichtigen und echte Chancen für alle zu ermöglichen.
Dabei schaffen wir durch diese offenen, klaren Strukturen Raum für partizipative Teilhabe. Unser Engagement für Vielfalt stärkt unsere Innovationskraft und trägt zur positiven Veränderung von Lebensumständen und wirtschaftlichem Erfolg bei.“