Im Laufe der Schulzeit setzen sich Schülerinnen und Schüler zunehmend mit der Frage auseinander: Welche Berufe gibt es überhaupt? Welcher Beruf passt zu mir? Soll ich eine Ausbildung machen oder besser studieren? An den meisten Schulen wird die Berufswahl heute im Unterricht thematisiert. Dabei geht es um viel mehr als um die Frage, wie eine gute Bewerbung geschrieben wird.
Da die Berufswahlentscheidung auch heute noch vielfach von Geschlechterklischees beeinflusst ist, kommt einer klischeefreien Berufsorientierung in der Schule eine hohe Bedeutung zu. Voraussetzung ist, dass Lehrkräfte sich der Klischees und ihrer Wirkung im Prozess bewusst sind – und Geschlechterklischees aktiv im Unterricht aufgegriffen und kritisch reflektiert werden. Warum sollen Mädchen nicht ein ingenieurwissenschaftliches Fach studieren oder Jungen eine Pflegeausbildung machen?
Schulen können die Jugendlichen im Berufswahlprozess unterstützen. Sie können ihnen dabei helfen, ihre Stärken und Potenziale kennenzulernen und sich dabei über traditionelle Rollenbilder hinwegzusetzen. Erst eine klischeefreie Berufsorientierung ermöglicht es den Jugendlichen, ein erweitertes Berufswahlspektrum als Chance für ihre eigene Zukunft zu begreifen.
Die Initiative Klischeefrei stellt in ihrer Infothek eine ganze Reihe von Informationen und Materialien für Lehrkräfte zur Verfügung, darunter auch ein eigenes Methodenset für die Sekundarstufe I.