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17.09.2024

„In der Digitalbranche existieren nach wie vor hartnäckige Geschlechterklischees“

#SheTransformsIT ist wie die Initiative Klischeefrei ein Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Anliegen beider Initiativen stimmen perfekt überein.

„In der Digitalbranche existieren nach wie vor hartnäckige Geschlechterklischees“

Was war der Anlass, #SheTransformsIT zu gründen?

Um die Rolle von Frauen beim digitalen Wandel zu stärken, haben wir die Initiative #SheTransformsIT 2020 zum Digital-Gipfel der Bundesregierung gegründet.

Wir sind ein Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit dem Ziel, mehr Frauen für die Digitalisierung zu gewinnen. Als interdisziplinäre Initiative setzt sich #SheTransformsIT dafür ein, die Rolle von Mädchen und Frauen in der digitalen Transformation zu stärken und arbeitet sektorübergreifend an Lösungen und Best Practices, um einen nachhaltigen Wandel hin zu mehr Frauen in der Digitalisierung in Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern.

Denn noch immer sind Frauen sowohl in führenden Positionen als auch in technischen Berufen der Digitalwirtschaft nach wie vor stark unterrepräsentiert. Bei der Digitalisierung in Deutschland schöpfen wir nicht das gesamte Potential aus, das uns zur Verfügung steht. Aktuell liegt Deutschland mit lediglich 18 Prozent Frauenanteil unter den IT-Fachkräften im europaweiten Vergleich auf einem der letzten Plätze. Wir brauchen mehr Geschlechterdiversität, um die Digitalisierung innovativ und umfassend voranzubringen.

Wie wir gestartet sind und was uns bewegt sowie mehr zu unseren Projekten und Aktivitäten ist unter „Weitere Informationen“ zu finden.

Welche Geschlechterklischees gibt es in der Digitalbranche und wie lassen sie sich überwinden?

Unsere Metastudie, #FrauWirktDigital (siehe „Weitere Informationen“) macht es noch einmal deutlich: In der Digitalbranche existieren nach wie vor hartnäckige Geschlechterklischees, die Frauen den Zugang zu technischen Berufen erschweren. Oftmals wird Frauen fälschlicherweise unterstellt, weniger technisches Verständnis oder Interesse an MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu haben.

Auch die Vorstellung, dass bestimmte Berufe wie Programmierung oder IT-Management eine „männliche Domäne“ sind, hält sich hartnäckig. Diese Stereotype beeinflussen nicht nur die Berufswahl von jungen Mädchen, sondern auch die Chancen von Frauen im Berufsleben, sei es bei der Karriereentwicklung oder der Übernahme von Führungspositionen.

Um diese Klischees zu überwinden, bedarf es eines umfassenden Kulturwandels. Bildungsinstitutionen, Unternehmen und Gesellschaft müssen gemeinsam daran arbeiten, Rollenbilder aufzubrechen und Vielfalt zu fördern. Dazu gehört es, weibliche Vorbilder sichtbar zu machen, gendersensible Berufsorientierung zu bieten und flexible Arbeitsmodelle zu schaffen, die es Frauen ermöglichen, ihre Karriere in der Digitalbranche voranzutreiben. Außerdem ist es wichtig, ein unterstützendes Netzwerk für Frauen in der Branche aufzubauen und durch gezielte Initiativen und Programme ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Mehr zu unseren Handlungsempfehlungen „Mädchen und Frauen in die Informatik: Aktivierungspotenziale und Erfolgsfaktoren – Handlungsempfehlungen Stereotype in Gesellschaft, Bildungsinstitutionen und Familie“ findet sich unter „Weitere Informationen“.

Welchen Mehrwert sehen Sie in einer Partnerschaft mit der Initiative Klischeefrei?

Die Partnerschaft mit der Initiative Klischeefrei bietet #SheTransformsIT eine wertvolle Gelegenheit, ihre Ziele breiter zu verankern und den Abbau von Geschlechterklischees auch über die Digitalbranche hinaus voranzutreiben. Klischeefrei setzt sich für eine Berufs- und Studienwahl ein, die frei von Geschlechterstereotypen ist – ein Anliegen, das perfekt mit der Mission von #SheTransformsIT übereinstimmt.

Durch die Partnerschaft können Synergien genutzt werden, um den kulturellen Wandel zu beschleunigen und nachhaltig eine vielfältigere, inklusivere Gesellschaft zu gestalten. Gleichzeitig bietet die Zusammenarbeit die Chance, in Netzwerken zu wirken, die sich stark für Chancengleichheit und Gerechtigkeit in der Arbeitswelt einsetzen. So können gemeinsam innovative Ansätze entwickelt und die Wahrnehmung von Frauen in MINT-Berufen und Führungspositionen positiv verändert werden.